Werkstatt im Hort

Die Werkstatt arbeitet nach einem offenen Prinzip und kann von den Kindern des Hortes der Klassen 2-6 genutzt werden. Sie bietet Erfahrungs- und Schutzraum und wird vielfach als Rückzugsort genutzt. Die Werkstatt arbeitet an zwei Orten, in der Sommer- und der Winterwerkstatt und ist an zwei Nachmittagen in der Woche geöffnet.

Die Sommerwerkstatt nutzt einen kleinen Raum mit separatem Eingang und arbeitet vom Frühjahr bis zum späten Herbst. Die Kinder nutzen hauptsächlich den Aussenbereich, d.h. die Werkbank und das Gelände um die Werkstatt herum. Der kleine Raum ist als Rückzugsort für stillere und feinere Arbeiten gedacht und dient als Werkzeug- und Materiallager. In diesen Jahreszeiten nutzen die Kinder die Werkstatt hauptsächlich, um eigene Ideen umzusetzen, Geschenke herzustellen oder für Reparaturen.

Ausserdem bietet die Werkstatt verschiedene, jahreszeitgemäße Anregungen. Dabei kommt es nicht auf eine handwerklich perfekte Ausführung und eine große professionelle Bandbreite der Materialien an, sondern auf den schöpferischen Umgang mit dem vorhandenen, oft gefundenen, mitgebrachten, geschenkten Material.

Hier bieten sich folgende Arbeiten an: Als erstes einfaches Schnitzen mit verschiedenen Hölzern, Papierschöpfen, Wolle waschen, färben, kämmen, filzen, Steine schleifen, Objekte bauen, malen, zeichnen und alle schöpferischen Möglichkeiten, die dazwischen liegen.

 

Kleinere gemeinsame „Projekte“ entwickeln sich prozesshaft mit den einzelnen Hortgruppen: ein Mosaiktisch für und mit den Elfen, Lehmbau für die Schafe, Teppich für die Ruheecke, Mobiles für den Garten ….

Die Winterwerkstatt nutzt einen Kellerraum im Nordflügel und arbeitet dort in den kalten Monaten von ca. Ende Oktober bis Anfang März. Dieser Raum wird hauptsächlich als Atelier genutzt.

Hier erleben die Kinder eher eine ruhige, stille und besinnliche Atmosphäre, können ganz bei sich ankommen. Hier können sie malen, drucken und mit Ton spielen. Es stehen ihnen verschieden Möglichkeiten des Gestaltens zur Verfügung:

grosse und kleine Formate, verschiedene Untergründe, Wasserfarben, Kreiden, Wachsstifte. An Staffeleien, einer präparierten Wand oder am Tisch sitzend können sie eintauchen in die Welt der Farben und werden zu Schöpfern und Künstlern. In der Tonwerkstatt liegt der Schwerpunkt im Spielerischen. Wir stellen keine Gebrauchskeramik her und trotzdem entstehen manchmal „Töppe“ und Gefäße, die dann gut gebaut werden müssen, da sie sonst nicht halten. Nur in Ausnahmen nutzen wir den Brennofen, eher machen wir die Dinge mit einem selbstgebauten Muldenbrand haltbar.

Meist aber wollen wir spielen: Kann man ein Schiff, eine Arche Noah aus Ton bauen, einen Zirkus mit vielen Tieren, einen Turm, Häuser, Krippen? Die Kinder erleben Prozesse: im letzten Jahr ist etwas kaputtgegangen oder nicht abgeholt worden? Wir zerstampfen den trockenen Ton, sumpfen ihn ein und pflegen das Material. Wir kneten und schlagen ihn und erfinden Neues daraus. Zum Schluss kann es von einer Kerze erleuchtet werden oder wird in den Garten gestellt, eine Weile wächst Ostergras darin und im nächsten Jahr gehört es wieder der Erde an.

Die Werkstatt sieht sich als Labor. Sie ist ein Ort des Experimentierens, des Ausprobierens und Erfahrungen-Sammelns, des Verarbeitens von Eindrücken, ein Ort des Entspannens und Ausatmens. Dabei werden die Kinder fachgerecht und individuell begleitet, sie erhalten Zuspruch, Hilfe, Erinnerung. Sie helfen sich untereinander, arbeiten einzeln, mit Partnern oder in Gruppen. Sie bilden Gemeinschaften und lernen sich dabei neu und in anderen Rollen kennen.