„Ich habe genug von Panzern, Cristiano“

Freitag, 09.09.Freitag, 09.09.2022
10:00 - 11:30 Uhr

Ein Dokumentartheaterstück von Roza Sarkisian und den Kindern und Jugendlichen des ukrainischen Kinderheimes „Stadt der glücklichen Kinder“.

In jedem Krieg werden nicht nur Menschen getötet, mit Traumata belastet und ganze Städte vom Erdboden gelöscht. Ein Krieg lähmt auch das Bedürfnis, in die Zukunft zu blicken. Eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen aus dem ukrainischen Kinderheim „Stadt der glücklichen Kinder“, das Ende April nach Deutschland evakuiert wurde, begibt sich auf eine imaginäre Reise in das Land ihre Träume.

Wenn die Kinder an ihre Träume denken, denken sie nicht daran, in eine sichere, illusorische Welt, fliehen zu wollen. Wenn sie das Wort „träumen“ zunächst aussprechen, bekommen sie den Mut, in eine unklare Zukunft zu blicken. Ihre Träume werden zu einer Art Waffe gegen die Dunkelheit, in die der Krieg sie jeden Tag hineinzieht. Ein Krieg, den sie nicht begonnen haben, den sie sich nicht ausgesucht haben.

Alle Texte wurden von den Kindern und Jugendlichen in Rahmen eines zweiwöchigen Dokumentartheaterworkshops mit der Theaterregisseurin Roza Sarkisian erarbeitet und basieren auf ihren persönlichen Erfahrungen.

Roza Sarkisian ist eine ukrainische Theaterregisseurin. Sie ist Absolventin der Regieabteilung der Universität der Künste Charkiw. Seit 2017 Regisseurin und künstlerische Leiterin des Ersten Theaters in Lemberg. Gewinnerin des Wettbewerbs des British Council Ukraine, „Taking the Stage 2017“, und des Gaude Polonia-Stipendiums des Kulturministeriums der Republik Polen sowie des Preises Kulturpersönlichkeit des Jahres 2018 im Bereich Theater der Stadt Lemberg. Schon in der Vergangenheit inszenierte Roza Dokumentartheaterstücke, in denen sie sich mit dem Thema Krieg auseinandersetzte.
Roza wurde in Bergkarabach im Kaukasus geboren, wo sie als Kind den Krieg am eigenen Leib erlebte.